von Hugo von Hoffmannsthal (Fischer Verlag Frankfurt)

Inhaltsangabe
Als Gott sieht, dass er auf der Erde nicht mehr geschätzt wird, beschließt er die Menschen an seine Macht zu erinnern. Er trägt dem Tod auf, zu Jedermann zu gehen und ihn vor das göttliche Gericht zu rufen. Jedermann, der mit seinen Reichtümern prahlt, ist mit seinem guten Gesellen unterwegs, um sich ein Grundstück für einen Lustgarten anzusehen. Auf dem Weg dorthin begegnen sie einem armen Nachbarn, der Jedermann um Geld bittet. Er gibt ihm aber nur einen Schilling und als der Nachbar an Jedermanns christlichen Glauben appelliert und mehr Geld will, schickt er ihn fort. Kurz darauf trifft er auf einen Schuldner, der ihn bittet, den Schuldbrief zu zerreißen. Jedermann verweigert es und lässt ihn in den Schuldturm werfen, erklärt sich aber bereit, seinem Weibe und den Kindern Unterhalt und Kost zu gewähren. Nach dieser Begegnung vergeht Jedermann die Lust am Grundstück und er beschließt, zu seiner Buhlschaft zu gehen. Da trifft er seine Mutter, die in Todesahnungen ihren Sohn ermahnt, ein gottesfürchtiges Leben zu führen. Gleich darauf erscheint Jedermanns junge Geliebte und führt ihn ins Haus, wo er die anwesenden Gäste begrüßen soll. Jedermann fühlt sich unwohl und wählt Worte, die eher zu einem Begräbnis passen. Die Gäste sind pikiert und das Fest nimmt seinen Lauf. Während die Gäste fröhliche Lieder singen, hört Jedermann die Totenglocken läuten und fremde Stimmen seinen Namen rufen. Als er sich umblickt, steht der Tod hinter ihm, was die Anwesenden in Angst und Schrecken versetzt. Jedermann hat große Furcht und fleht den Tod um eine Frist, damit er nicht alleine vor das Gericht Gottes treten müsse. Schließlich gewährt er ihm eine Stunde Aufschub. Jedermann sucht händeringend nach einem Fürsprecher, der ihn auf dem Weg in den Tod begleitet. Er fragt seinen Gesellen, seine Freundin, seine beiden Vettern und schließlich auch seine Knechte, aber alle verweigern die Gefolgschaft. Allein gelassen will er wenigstens sein Geld mit in die Ewigkeit nehmen. Aus seiner Geldtruhe springt der Mammon, der ihn aber nur verhöhnt und verlacht. Verzweifelt und in Todesangst hört er aus dem Hintergrund eine leise Stimme seinen Namen rufen. Er dreht sich um und sieht eine gebrechliche Frau, seine „guten Werke“. Sie würde ihn gerne ins Jenseits begleiten, da er aber seine guten Werke stets vernachlässigte, ist sie zu schwach. Sie ruft ihre Schwester, den „Glauben“, und rät ihm, er möge sich bekehren. Der Glaube ist sanft und gütig und zeigt ihm die unendliche Liebe Gottes. Jedermanns Umkehr machen seine Werke stark und beide Frauen stehen ihm zur Seite. Da kommt der Teufel, um die schuldbeladene Seele Jedermanns mit ihm zur Hölle zu nehmen. Er muss einsehen, dass sie ihm durch die Gnade Gottes entrissen wurde. Der geläuterte Jedermann kann nun ohne Furcht, in Begleitung des Glaubens und der Werke vor den Richterstuhl Gottes treten.
Premiere:
Samstag, 09. Juli 1988 / 21.00 Uhr
Weitere Aufführungen
Sonntag, 10. Juli 1988 / 21.00 Uhr
Samstag, 16. Juli 1988 / 21.00 Uhr
Sonntag, 17. Juli1988 / 21.00 Uhr
Spieler:
SPIELANSAGER: | Bernhard Adrian |
GOTT DER HERR: | Friedrich Walter |
TOD:: | Walter Heimz |
JEDERMANN: | Karl-Heinz Diehl |
JEDERMANNS MUTTER: | Erika Koob |
BUHLSCHAFT: | Christel Müller |
GUTER GESELL: | Manfred Rothenheber |
ARMER NACHBAR: | Günter Ludwig |
SCHULDKNECHT: | Hans Helwig |
DES SCHULDKNECHTS WEIB: | Maria Heinz |
DEREN KINDER: | Tobias Diehl, Verena Diehl und Tim Rothenheber |
HAUSVOGT: | Peter Folz |
KOCH | Reinhard Diehl |
DICKER VETTER: | KarlheinzBoll |
DÜNNER VETTER: | Hans Jöckel |
MAMMON: | Walter Glanzner |
WERKE: | Sabine Müller |
GLAUBE: | Eva Maria Manz |
TEUFEL: | Paul Knatz |
SPIELLEUTE: Thomas Adelberger, Tonia Würsching, Hans Peter Dirrler, Christian Knatz, Martin Eichhorn und Bernhard Stefan
KNECHTE: Volker Rhein, Sven Rapp, Peter Folz und Reinhard Diehl
FANFAREN: Thomas Schmitt, Michael Heinbach, Christian Durwen und Joachim Diehl
CHOREOGRAPHIE: Hella Jäger
MUSIKALISCHE GESTALTUNG: Schola der Kath. Pfarrgemeinde St. Nazariurn und der Leitung von Margit Münch
ORGEL: Margit Münch
Regie: Paul Knatz
Regieassistenz: Christel Knatz und Friedrich Walter – Souffleuse: Christel Knatz – Bühnenbild: Hans Jäger – Kostüme und Requisite: Katharina Schmitt und Dr. Annemie Schenk – Frisuren und Maske: Maria Wachtel und Irmtraud Würsching – Ton und Beleuchtungk: Hermann Heinbach, Markus Ruh und Stephan Koob und Hubertus Eichler – Technische Gesamtleitung: Bernhard Adrian – Aufnahme Leitung: Richard Forell – Kartenverkauf: Erika und Albert Koob